Kreuzfahrtschiff Saga Pearl 2 war nicht nur Astor, sondern ist Arbeit für Aliaga. Sagenumwobenes aus der Vergangenheit.
30-07-2022
Am Wochenende mal wieder etwas, um Gefühle zuzulassen.

Noch ist die Kreuzfahrtgeschichte der DDR nicht komplett verschrottet.
Alles begann mit der Fertigstellung der stählernen Baunummer 165. Wir sind im Jahre 1981. Bei den Howaldtswerken-Deutsche Werft in Hamburg gebaut, hatte sie ihre gute Zeit sowohl unter bundesdeutscher als auch DDR-Hoheit. Etwa 30 Jahre sollte sie dem deutschen Kreuzfahrttourismus dienen, bevor sie doch für viele Menschen bereits ein wenig in Vergessenheit geriet.
Sie hatte eine bewegte Vergangenheit, zwischen Südafrika und Kuba oder zwischen Hamburg und Haiti. Namen wie Astor, Arkona und Astoria zierten ihren Bug, bevor sie für den letzten mehrjährigen aktiven Zeitraum stolz Saga Pearl 2 genannt wurde. Im Besitz von Saga Cruises fuhr sie auch eine Weile zwischen den kanarischen Inseln umher.

Wir hatten sie noch 2016 auf der kleinen Kanareninsel El Hierro, die lange unsere Heimat war, im Hafen Puerto de La Estaca bestaunen können. Eine echte Veteranin, die Pearl. Zeitweise war sie mit farblich ansehnlichem blauen Schornstein ausgestattet, der aber auch zeitweise in leuchtend gelber Farbe erstrahlt war. Dementsprechend konnten wir sie das letzte Mal mit Passagieren im Einsatz dann im Hafen von Santa Cruz de Tenerife im Dezember 2018 betrachten. Unverkennbar war die Saga Pearl 2 ohnehin durch ihre besonders abgestufte unübliche Bauform des Schlotes.
Die Zeit der Pandemie brachte dem Schiff schliesslich die letzte ausgiebige Ruhezeit ein, bevor es nun vor einer Woche alle Signale in ihrem griechischen Ruhehafen abschaltete und im derzeit sehr geschäftigen Aliaga in der Türkei der Verschrottung preisgegeben ist.

Ihr Schrottpreis dürfte ähnlich wie im Vorjahr bei der Astor unter zwei Millionen Euro gelegen haben. Mit dem Aufschwung des Recycling-Geschäfts in der Türkei wurde die Saga Pearl II das 12. Kreuzfahrtschiff, das in 2022 bereits unter den Hammer und die Schweissgeräte geraten ist. Unzählige „Ersatzteile“ und brauchbare Teilprodukte werden ihre Abnehmer weltweit finden können.
Ein letzter Hinweis: Sie sollte nicht verwechselt werden mit der zweiten „Astor“ aus dem Baujahr 1985, die bereits im vergangenen Jahr 2021 ihre letzte Ruhestätte in Aliaga gefunden hatte. Jene durfte den stolzen deutschen Taufnamen bis zuletzt tragen. Die in diesen Tagen des Jahres 2022 für immer verschwindende Saga Pearl 2 wurde noch zuletzt schlicht und kurz zur „Pearl“ umgewidmet.
Einzigartig ist auch sie damit nicht geworden.

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Und so sah es für die Saga Pearl 2 im Jahre 2016 auf El Hierro aus. Unser Blick vom fahrenden Auto.
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